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Repräsentative Befragung und ethnographische Milieuuntersuchungen

„Ausgangspunkt der Pilotstudie „Sexismus im Alltag“ ist die Frage, was die Menschen in Deutschland unter „Sexismus“ verstehen, ob und wo sie Sexismus in ihrem Alltag erfahren oder beobachten, welche Möglichkeiten des Umgangs, der Bewältigung, der Vermeidung, der Vorkehrung sie sehen, und was ihre Vision von einer sexismusfreien Gesellschaft ist. Ein entscheidendes Element dieser Untersuchung ist, keine wissenschaftliche Definition von Sexismus (kriminologischer, rechtlicher, psychologischer, kulturwissenschaftlicher, politischer oder soziologischer Art) vorzugeben. Vielmehr geht es darum, von den Menschen selbst zu erfahren, was sie unter „Sexismus“ verstehen, woran sie Sexismus im Alltag erkennen, welche Verhaltensweisen sie als sexistisch deuten. Dazu gehört auch die Abgrenzung, was für sie kein Sexismus ist: Wo verläuft die Grenze? Dabei zeigen sich tiefe Klüfte in unsrer Gesellschaft, deren Gräben weniger zwischen Frauen und Männern verlaufen, sondern zwischen sozialen Milieus. So ist die Debatte zu Sexismus (und #MeToo) ein kultureller Kampf um die Deutungshoheit, bei der maskulistische Haltungen auf gleichstellungsorientiert-feministische bis hin zu radikal-feministischen Haltungen treffen. Die Einblicke sind eine Erklärung dafür, warum bei diesem Thema die Positionen so unversöhnlich sind, nicht auf Verständigung aus und auf wechselseitige Anerkennung des anderen ausgelegt sind.

Dateien:

 Sexismus im Alltag

 Die Zeit